Aus dem "Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen Kindergarten und Grundschule" des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, 2003 "Kinder lernen von Beginn ihres Lebens an. Ihr Lernen wird gestärkt, wenn sie eine frühzeitige und nachhaltige Begleitung erfahren, die ihre natürliche Lernbegeisterung aufgreift und stützt."
Herbert Spencer
Die frühzeitige und nachhaltige Begleitung der Kinder und das Aufgreifen der natürlichen Lernbegeisterung der Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren ist eine wesentliche Aufgabe der Kindertagesstätten und somit auch von Plenty 4 Pänz. Die Kinder werden auf ein erfolgreiches Lernen und Arbeiten in der Schule vorbereitet. Es ist unsere Überzeugung, dass ein gelungener Übergang vom Kindergarten in die Schule für die späteren Lernerfolge der Kinder ausschlaggebend sein kann. Wir wollen unsere Kinder daher in den Kompetenzbereichen stärken, die für den Übergang in die Schule wesentlich sind. Nach unserem Verständnis ist es für eine optimale Förderung der Kinder aber nicht notwendig, die Wissensvermittlung in die Zeit im Kindergarten vorzuziehen. Es geht vielmehr darum, unseren Kindern eine solide Basis zu vermitteln, die sie später in die Lage versetzt, erfolgreich und mit Freude in der Schule zu arbeiten.
Folgende Kompetenzbereiche stehen dabei für uns im Mittelpunkt:
Personale/Soziale Kompetenzen
Wir legen großen Wert darauf, dass in unserer Einrichtung die Kinder mit Respekt und Anerkennung behandelt werden. Die Grundlage dafür bildet eine offene und freundliche Atmosphäre, die die Kinder ermutigt, ihre Gefühle und Empfindungen auszudrücken und die der anderen wahrzunehmen. Die Selbständigkeit der Kinder wird mit zunehmendem Alter von uns gezielt gefördert und aktiv unterstützt, in dem wir die Kinder mit Aufgaben und Verantwortungen betrauen. Die Kinder lernen in hohem Maße miteinander zu kooperieren, da sie häufig gemeinsam an "Problemlösungen" arbeiten müssen. Sie lernen dabei sowohl Lob als auch Kritik anzunehmen.
Motorik
Die Grobmotorik wird in unserer Einrichtung auf vielfältige Weise gefördert. Die Kinder lernen zu klettern und zu balancieren. Es gibt Möglichkeiten zum Roller fahren, mit Bällen zu spielen und vieles mehr. Spezielle Bewegungsangebote unterstützen die Entwicklungen im motorischen Bereich. Die Feinmotorik wird vielfältig beim Malen und Basteln ausgebildet. Unsere Kinder können mit einer Schere umgehen und Formen ausschneiden. Sie wissen, wie sie einen Stift halten müssen. Häufig sind stundenlange Ausmalübungen ideale Vorbereitungen für spätere Schreibübungen. Diese Mal- und Bastelangebote werden gezielt von uns angebahnt oder spontan von den Kindern eingefordert.
Wahrnehmung
Wie geben den Kindern unserer Einrichtung immer wieder Gelegenheit mit allen Sinnen ihre Umwelt wahrzunehmen. So führen wir zum Beispiel Übungen zur Körperwahrnehmung durch. Neben Toben und Rennen gibt es in unserer Einrichtung für die Kinder genauso Entspannungsphasen, in denen die Kinder bewusst auf ihren Körper und seine Reaktionen aufmerksam gemacht werden. Kinder lernen sich zum Beispiel auf ihr Gehör zu konzentrieren, wenn wir sie auffordern die Augen zu schließen und zu beschreiben, welche Geräusche sie wahrnehmen. Wir machen den Kindern das Angebot Meditationen durchzuführen. Das hilft den Kindern im Alltag auch bewusst zur Ruhe zu kommen und Spannungen und Aggressionen wirksam zu begegnen.
Für die Kinder ist es sehr wichtig, dass sie die Möglichkeit erhalten, ihre Umwelt tatsächlich zu begreifen. Die Wahrnehmung durch Tasten und Anfassen ist für Kinder daher sehr wichtig. Wir bieten den Kindern immer wieder die Möglichkeit durch Tastspiele zu forschen. Sie können dabei ohne sehen zu können, Gegenstände in Form und Material ertasten.
Umgang mit Aufgaben
Durch das tägliche Freispiel oder das angeleitete Spiel lernen die Kinder fantasievoll und ausdauernd zu spielen. Dabei lassen wir ihnen die Möglichkeit, bei auftretenden Schwierigkeiten neue Ideen zu entwickeln und verschiedene Wege zur Problemlösung zu erproben. Wichtig ist uns dabei, dass das Kind motiviert wird, das ins Auge gefasste Ziel, das z.B. im Beenden eines Kartenspiels liegen kann, auch zu erreichen. Dies gelingt uns häufig durch eine wohl dosierte Kombination von Lob/Anerkennung und Regeln und Grenzen.
Elementares Wissen
Zu den elementaren Kompetenzen gehört, dass unsere Kinder sprech- und sprachfähig durch ihr Leben gehen können. Wir versuchen dies, durch vielfältige Angebote wie Fingerspiele, Reime, Buchbetrachtungen, Gesprächskreise, Zweiergespräche zu erreichen.
Die mathematischen Kompetenzen der Kinder können ebenso bereits im Kindergartenalter gefördert werden, ohne dass wir dazu im klassischen Sinne "Rechnen lehren" müssen. Kinder nehmen ihre Umwelt häufig schon in mathematischen Denkstrukturen wahr, ohne dass es uns bewusst wird. Im Kindergarten beginnt das schon morgens, wenn die Kinder die Tische decken und feststellen, ob genügend Teller für alle Kinder vorhanden sind. Im morgendlichen Kreis wird gezählt, ob alle Kinder da sind. Kinder vergleichen von sich aus schon im Kindergartenalter Mengen und stellen schnell fest, ob ein Kind ein Plätzchen mehr auf dem Teller hat oder nicht. Diese Ansätze können wir aufgreifen und durch gezieltes Fragen wie " Was ist größer, dicker, kleiner, höher oder niedriger.?" Wo sind die meisten, die wenigsten?" fördern.
Der Aufbau von Wissen geschieht bei Kindern nicht nur im Zusammenspiel mit den Erwachsenen, sondern weitgehend eigenständig. Kinder erlernen nicht automatisch das, was Erwachsene ihnen vermitteln wollen.
" Es ist zum großen Teil das Werk ihrer eigenen Prozesse des Selbstlernens. Prozesse, die sich bereichern und festigen, durch die Begegnung mit Gleichaltrigen. Die Kinder zeigen Kenntnisse, Geschicklichkeiten, Sensibilitäten, Werte und Weisheiten, die vermutlich über das hinausgehen, was ihnen Erzieherinnen, auch die aufmerksamsten, glauben geboten zu haben. Dieser Schmelztiegel von Kenntnissen und Neugierden, Bedeutung und Sinn des Lebens ist etwas, was sich Kinder außerhalb des Kindergartens (auch der anregendsten Einrichtung), aber vor allem durch das Leben mit uns und gleichzeitig ohne uns aneignen. Was immer der Gegenstand und der Moment ist, Kinder warten nicht und bestimmt warten sie nicht auf uns, um zusammen nach Antworten, Meinungen und Emotionen zu fragen und zu forschen. "
Carla Rinaldi 1995
Es ist daher nicht nur unsere Aufgabe, den Kindern ausschließlich Kenntnisse zu vermitteln und fertige Antworten vorzugeben. Es ist vielmehr unsere Aufgabe, den Kindern unsere Erfahrungen zur Verfügung zu stellen, damit sie ausprobieren, eigenständig forschen, diskutieren und zu neuen Erkenntnissen kommen können.